Mittwoch, 17. April 2013

Rituale cisterciense (1892), 3. Buch, 3. Kapitel: Von den Vigilien und den Laudes an [Festen mit] 12 Lektionen

3. Kapitel: Von den Vigilien und den Laudes an [Festen mit]12 Lektionen

[1.] Wenn Pater, Ave und Credo, über die Miserikordien [gebeugt], gebetet wurden, richten sich alle nach dem vom Oberen gegebenen Zeichen außerhalb der Stalle zum Altar gewendet auf und bezeichnen sich [mit dem Kreuz] und verneigen sich. Sobald alle aufrecht stehen, singt der Priester gedehnt de Vers Deus in adjutorium [O Gott, komm mir zu Hilfe], wie in Buch I, Kap. 10, und wenn der Chor antwortet Domine ad adjuvandum [Herr, eile mir zu helfen], verneigt er sich mit verschränkten Armen tief gegeneinander. Wenn sie sich jedoch aufgerichtet haben, stehen sie in den Stallen, während sie, wobei der Subinvitator beginnt, wechselseitig drei Mal singen Domine labia [Herr, öffne meine Lippen] und den Psalm Domine quid multiplicati [Herr, wie haben sich vermehrt, Ps. 3].
2. Am Ende des Psalms tritt der Invitator mit dem Begleiter zur Presbyteriumsstufe [und] verneigt sich, und während sich der Chor nach dem Psalm zum Altar hin wendet, singen sie das Invitatorium: Nachdem sie es gesungen haben, [und] während der Chor es wiederholt, verneigen sie sich wiederum. Dies tun sie auch am Ende der einzelnen Verse des Palms Venite [Kommt; P. 94], den sie singen. Wenn sie stehend singen Gloria [Ehre], verneigt sich der Chor einander zugewandt, und darauf steht er in den Stallen bis zum Ende des Hymnus. Die Invitatoren jedoch kehren, nachdem sie den ersten Teil des Invitatoriums wiederholt [und] sich erneut verneigt haben, an ihren Platz zurück.
3. Dann stimmt der Kantor den Hymnus im Chor des Invitatoriums an, und die anderen die Antiphonen und Psalmen nach der Ordnung, wie sie in Buch I, Kap. 10 beschrieben ist. Wenn sie den ersten Vers des ersten Psalms gesungen haben, setzen sie sich zusammen bis zum Metrum [nach dem Halbvers] des letzten Verses vor dem Gloria Patri, so dass, da sie aufgerichtet sind, sie beim zweiten Psalm stehen bis zum Ende des ersten Verses des dritten Psalms, nach dessen Beendigung sie sich wiederum setzen, und so daraufhin abwechselnd sitzen und stehen oder aber zu allen Psalmen einer jeden Nokturn stehen. In der dritten Nokturn stehen sie zu den Cantica.
4. Nach dem Ende der letzten Antiphon der ersten, zweiten und dritten Nokturn wenden sich die Brüder dem Altar zu, bis sie auf den Versikel geantwortet haben und die erste Benediktion gegeben wurde. Sobald aber der Obere den Leser gesegnet und der Konvent Amen gesprochen, sollen sich alle bis zum Gloria Patri nach dem Vers des vierten Responsoriums setzen; oder aber, wenn kein Gloria gesprochen wird, bis zur Wiederholung des Anfangsverses ebendieses vierten Responsoriums. Dann nämlich sollen sie stehen, bis man sich, nach der obigen Ordnung, wiederum setzen soll. Zur Lesung des Evangeliums hingegen stehen sie außerhalb der Stalle zum lesenden Diakon gewendet, bis er gesagt hat Et reliqua [Und das Übrige], und dann setzen sie sich erneut, wie in den anderen Nokturnen.
5. Nachdem das zwölfte Responsorium gesungen wurde, stimmt der Obere des Chores Te Deum laudamus [ Dich, Gott, loben wir] an; und wenn der Kantor des rechten Chores angefügt hat Te Dominum [Dich, den Herrn], fährt jener Chor fort Confitemur [… preisen wir]; die anderen Verse werden abwechselnd gesungen, und die Brüder verneigen sich Chorseite gegen Chorseite, wenn sie singen Sanctus, sie richten sich [hingegen] auf bei Pleni sunt [Voll sind]. Ganz ähnlich treten sie aus den Stallen heraus, wenn sie beginnen mit Te ergo quaesumus [Dich aber bitten wir], [und] sie verneigen sich ehrfürchtig zu diesen Worten des Quos pretioso, etc. [Die du mit dem kostbaren {Blut}].
6. Wenn sie das Lied beenden, wenden sie sich dem Altar außerhalb der Stalle zu; der Obere jedoch begibt sich geradewegs zum Analogium, auf dem die Lesungen gelesen werden, und er singt das Evangelium. Wenn er singt Sequentia oder Initium, etc. [Aus dem oder Beginn des], bezeichnet er sich von der Stirn zur Brust und von der linken Schulter zur rechten [mit dem Kreuz], wie in Buch I, Kap. 9 [gesagt], was auch die Brüder tun, wenn sie antworten Gloria tibi Domine [Ehre sei Dir, o Herr]. Wenn dies gesagt wurde, wenden sie sich dem Lesenden zu.
7. Sobald Te decet laus [Dir gebührt Lobpreis] vom Oberen angestimmt wurde, verneigen sie sich gegeneinander bis zum in saecula [… in Ewigkeit], und dann halten sie sich über den Miserikordien [verneigt] bis zum Ende der Collecta. Wenn aber ein hohes Sermo-Fest oder eines der Seligen [Jungfrau] gefeiert wird, verneigen sie sich zur Collecta außerhalb der Stalle. Wenn sie gesungen wurde, spendet der Abt feierlich den Segen, wie weiter unten in Buch 8 von den Riten der Äbte [gesagt wird].

Von den Laudes

8. Nach der Collecta oder dem Segen des Abtes richten sich alle auf und bezeichnen sich außerhalb der Stalle zum Altar gewendet [mit dem Kreuz], wie oben [gesagt], und verneigen sich tief. Sobald ein jede aufrecht steht, singt der Hebdmadarpriester Deus in adjutorium [O Gott, komm mir zu Hilfe], und der Chor antwortet stehend Domine ad adjuvandum [Herr, eile mir zu helfen], und er verneigt sich zum [jeweils] anderen Chor, wenn er singt Gloria Patri. Beim Sicut erat stehen sie aufrecht in ihren Stallen, wenn sie [dann], vom Subinvitator angestimmt, abwechselnd den Psalm Deus misereatur [Gott erbarme sich; Ps. 66] singen. Wenn er gebetet wurde, stimmt der Invitator die Antiphon an und der Subinvitator den Psalm, und so setzen sich alle abwechselnd, das heißt zum 1., 3. und 5. Psalm, und sie stehen zum 2. und 4.
9. Sobald sie die Antiphon gesungen haben, wenden sie sich zum Altar, während der Priester außerhalb der Stalle das Kapitel singt, und sich am Schluss verneigt; und doch verneigt sich [auch] der Invitator gleicherweise bevor [der Priester] jenes beginnt, und wieder nach dem Vers. Nach der Wiederholung des Responsoriums aber wenden sie sich wieder einander zu und singen den Hymnus, den der Kantor in jenem Chor anstimmt. Zum Versikel wenden sie sich dem Altar zu, und daraufhin wenden sie sich einander zu, wenn der Abt oder, in seiner Abwesenheit, der Kantor die Antiphon vor dem Canticum Benedictus anstimmt.
10. Wenn das Canticum beendet wurde, singen sie, sofern die Antiphon von der Seligen [Jungfrau] oder von Weihnachten ist, oder wenn ein hohes Sermo-Fest gefeiert wird, dieselbe außerhalb der Stalle stehend; und während der Antiphon Mirabile mysterium [O Wunderbares Geheimnis; Laudes, Bened., Beschneidung des Herrn], wenn sie singen Deus homo factus est [Gott ist Mensch geworden], beugen sie die Knie, den Rest aber singen sie stehend. Die übrigen Antiphonen singen sie in der Stalle.
11. Das Kyrie eleyson beginnt der Kantor allein im Chor des Invitatoriums, und der Konvent, der sich dann über den Miserikodien [verneigt] hält, fährt fort mit Christe eleyson, und er hält etwas inne, bevor er anfügt Kyrie eleyson. Darauf singt der Obere das Pater noster, dem alle zuhören bis zum Et ne nos [Und führe uns nicht] einschließlich: Darauf antwortet der Chor Sed libera [Sondern erlöse uns], ohne Amen.
12. Darauf singt der zum Altar gewendet stehende Hebdomadarpriester das Dominus vobiscum, Oremus und die Collecta; zu ihr verneigt sich der Konvent, falls sie von der Seligen [Jungfrau], von Weihnachten oder von einem hohen Sermo-Fest ist, außerhalb der Stalle. Zu den anderen verbleibt er über die Miserikordien [verneigt] bis zu den Kommemorationen, falls sie zu halten sind.
13. Die Kommemorationen von der Seligen [Jungfrau] und ähnliche feierliche, die an ihren Orten notiert sind, werden von allen außerhalb der Stalle stehend gesungen, zum Altar gewendet, bis zur Collecta, die sie einander zugewandt über den Knien verneigt hören. Die anderen [Kommemorationen] werden gleicherweise zum Altar gewendet gesungen, doch in der Stalle, und zur Collecta sind sie über den Miserikordien [verneigt]. Der Kantor stimmt die einzelnen Antiphonen dieser [Kommemorationen] an in der gleichen Körperhaltung, wie bei den übrigen. Der Priester jedoch, der die Versikel in einem ein wenig tieferen Ton singt und die Collectae in einem höheren, steht immer dem Altar zugewandt vor seiner Stalle, bis er das letzte Dominus vobiscum gesungen hat.
14. Wenn der Invitator das Benedicamus Domino anstimmt, richten sich alle in den Stallen auf, wenden sich zum Altar, und nachdem sie das Deo gratias gesungen haben, halten sie sich wie vorher [über den Miserikordien], während der Priester das Divinum auxilium [Die göttliche Hilfe] spricht, und der Obere das Fidelium [Die Seelen der Gläubigen]. Nach dem Amen sprechen alle gemeinsam die Antiphon Spiritus, etc. und der Priester den Vers und die Collecta verneigt wie der Chor. Wenn danach still von den einzelnen die Oration Sacrosanctae rezitiert wurde, verneigen sie sich, sobald sie sich auf ein Zeichen des Oberen hin aufgerichtet haben, vor dem Altar und gehen hinaus, wie in Buch I, Kap. 16 [gesagt].
15. Am Sonntag jedoch stehen alle nach dem Vers Fidelium zum Altar gewandt, bis der Priester außerhalb der Stalle die Versikel und die Collectae über die Wochendiener der Küche gesprochen hat. Und ähnlich [wird es gehalten], wenn in dieser Hore oder in einer anderen der Segen über einen Abreisenden oder Zurückgekehrten gegeben wird. Wenn das geschehen ist, wird die Antiphon Spiritus, etc. gesprochen, wie oben [gesagt].

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