Dienstag, 23. April 2013

Rituale cisterciense (1892), 3. Buch, 4. Kapitel: Von den Vigilien, die auf einem Ton gesungen werden, und von [den Vigilien an] festfreien Tagen

4. Kapitel: Von den Vigilien, die auf einem Ton gesungen werden (indirectum), und von [den Vigilien an] festfreien Tagen

[1.] In einer kleineren Gemeinschaft, wenn die Vigilien auf einem Ton psalmodiert werden, rezitiert der Invitator alleine das Invitatorium und den Psalm Venite, wie oben [gesagt], vor seiner Stalle. Die Psalmen werden ohne Antiphon begonnen, wie in Buch I, Kap. 10 [gesagt], und die Lesungen und Verse der Responsorien werden vom Analogium aus von demselben Leser gelesen, wie daselbst in Kap. 11 [gesagt]. Das Übrige geschehe wie im vorherigen Kapitel [beschrieben], ausgenommen, dass der Kantor zu den Laudes sofort das Canticum Benedictus anstimmt.
2. Auch in den Vigilien eines Festes mit drei Lektionen, innerhalb von feierlichen Oktaven und an Werktagen singt derselbe Invitator alleine den Psalm mit dem Invitatorium vor seiner Stalle, und er verneigt sich nicht, bevor er das Invitatorium gesungen hat. Der Subinvitator stimmt den Hymnus an. Die Lesungen und Responsorien werden von denen gesungen, die der Kantor bestimmt, nach der Ordnung, die in Buch I, Kap. 11 beschrieben wurde.
3. Im Sommer jedoch, wenn der Psalm Venite ohne Invitatorium gesungen wird, wird er abwechselnd von jedem Chor psalliert wie Domine quid multiplicati [Ps 3]; und wenn nur eine einzige Lesung vorgesehen ist, wird sie auswendig vom Invitator gesungen, das folgende Responsorium jedoch vom Subinvitator, wie am genannten Ort [beschrieben].
4. In der zweiten Nokturn stimmt der Invitator immer, wie weiter oben gesagt wurde, das Alleluia an und den Psalm, der darauf folgt, welchen – wie auch alle folgenden – der Chor weiterbetet bis zum Ende der Nokturn. Darauf singt der Priester das Kapitel, und der Invitator den Versikel, wobei sich alle zum Altar wenden. Das Kyrie eleyson aber beginnt der gesamte Konvent, wie in Buch I, Kap. 12 [gesagt].
5. Dann fallen alle, wenn der Tag das Prosternieren erlaubt, mit gebeugten Knien über die Formen nieder und beten still Pater noster bis zum Vers Et ne nos, den der Priester, auch er niedergeworfen, mit vernehmlicher Stimme singt, wie auch das Dominus vobiscum, die Collecta und die folgenden Versikel. Wenn der Vers Divinum gebetet wurde [und] wenn das Totenoffizium zu beten ist, erheben sie sich und sitzen oder stehen, wie weiter unten gesagt wird. Wenn es nicht zu beten ist, spricht der Obere den Vers Fidelium, an den sich (im Winter) die Antiphon Spiritus Sanctus, etc. anschließt, wie im vorhergehenden Kapitel, in Nummer 14 [gesagt].
6. An Festen mit drei Lektionen, innerhalb der feierlichen Oktaven, an den vier Tagen nach der Beschneidung [des Herrn] und in der gesamten Osterzeit halten sich alle zum Kyrie eleyson über die Miserikordien [verneigt], und alles andere wird gebetet, wie oben; denn im Winter werden, auch an diesen Tagen, die Laudes von den Nokturnen getrennt.

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