Dienstag, 23. April 2013

Rituale cisterciense (1892), 3. Buch, 4. Kapitel: Von den Vigilien, die auf einem Ton gesungen werden, und von [den Vigilien an] festfreien Tagen

4. Kapitel: Von den Vigilien, die auf einem Ton gesungen werden (indirectum), und von [den Vigilien an] festfreien Tagen

[1.] In einer kleineren Gemeinschaft, wenn die Vigilien auf einem Ton psalmodiert werden, rezitiert der Invitator alleine das Invitatorium und den Psalm Venite, wie oben [gesagt], vor seiner Stalle. Die Psalmen werden ohne Antiphon begonnen, wie in Buch I, Kap. 10 [gesagt], und die Lesungen und Verse der Responsorien werden vom Analogium aus von demselben Leser gelesen, wie daselbst in Kap. 11 [gesagt]. Das Übrige geschehe wie im vorherigen Kapitel [beschrieben], ausgenommen, dass der Kantor zu den Laudes sofort das Canticum Benedictus anstimmt.
2. Auch in den Vigilien eines Festes mit drei Lektionen, innerhalb von feierlichen Oktaven und an Werktagen singt derselbe Invitator alleine den Psalm mit dem Invitatorium vor seiner Stalle, und er verneigt sich nicht, bevor er das Invitatorium gesungen hat. Der Subinvitator stimmt den Hymnus an. Die Lesungen und Responsorien werden von denen gesungen, die der Kantor bestimmt, nach der Ordnung, die in Buch I, Kap. 11 beschrieben wurde.
3. Im Sommer jedoch, wenn der Psalm Venite ohne Invitatorium gesungen wird, wird er abwechselnd von jedem Chor psalliert wie Domine quid multiplicati [Ps 3]; und wenn nur eine einzige Lesung vorgesehen ist, wird sie auswendig vom Invitator gesungen, das folgende Responsorium jedoch vom Subinvitator, wie am genannten Ort [beschrieben].
4. In der zweiten Nokturn stimmt der Invitator immer, wie weiter oben gesagt wurde, das Alleluia an und den Psalm, der darauf folgt, welchen – wie auch alle folgenden – der Chor weiterbetet bis zum Ende der Nokturn. Darauf singt der Priester das Kapitel, und der Invitator den Versikel, wobei sich alle zum Altar wenden. Das Kyrie eleyson aber beginnt der gesamte Konvent, wie in Buch I, Kap. 12 [gesagt].
5. Dann fallen alle, wenn der Tag das Prosternieren erlaubt, mit gebeugten Knien über die Formen nieder und beten still Pater noster bis zum Vers Et ne nos, den der Priester, auch er niedergeworfen, mit vernehmlicher Stimme singt, wie auch das Dominus vobiscum, die Collecta und die folgenden Versikel. Wenn der Vers Divinum gebetet wurde [und] wenn das Totenoffizium zu beten ist, erheben sie sich und sitzen oder stehen, wie weiter unten gesagt wird. Wenn es nicht zu beten ist, spricht der Obere den Vers Fidelium, an den sich (im Winter) die Antiphon Spiritus Sanctus, etc. anschließt, wie im vorhergehenden Kapitel, in Nummer 14 [gesagt].
6. An Festen mit drei Lektionen, innerhalb der feierlichen Oktaven, an den vier Tagen nach der Beschneidung [des Herrn] und in der gesamten Osterzeit halten sich alle zum Kyrie eleyson über die Miserikordien [verneigt], und alles andere wird gebetet, wie oben; denn im Winter werden, auch an diesen Tagen, die Laudes von den Nokturnen getrennt.

Mittwoch, 17. April 2013

Rituale cisterciense (1892), 3. Buch, 3. Kapitel: Von den Vigilien und den Laudes an [Festen mit] 12 Lektionen

3. Kapitel: Von den Vigilien und den Laudes an [Festen mit]12 Lektionen

[1.] Wenn Pater, Ave und Credo, über die Miserikordien [gebeugt], gebetet wurden, richten sich alle nach dem vom Oberen gegebenen Zeichen außerhalb der Stalle zum Altar gewendet auf und bezeichnen sich [mit dem Kreuz] und verneigen sich. Sobald alle aufrecht stehen, singt der Priester gedehnt de Vers Deus in adjutorium [O Gott, komm mir zu Hilfe], wie in Buch I, Kap. 10, und wenn der Chor antwortet Domine ad adjuvandum [Herr, eile mir zu helfen], verneigt er sich mit verschränkten Armen tief gegeneinander. Wenn sie sich jedoch aufgerichtet haben, stehen sie in den Stallen, während sie, wobei der Subinvitator beginnt, wechselseitig drei Mal singen Domine labia [Herr, öffne meine Lippen] und den Psalm Domine quid multiplicati [Herr, wie haben sich vermehrt, Ps. 3].
2. Am Ende des Psalms tritt der Invitator mit dem Begleiter zur Presbyteriumsstufe [und] verneigt sich, und während sich der Chor nach dem Psalm zum Altar hin wendet, singen sie das Invitatorium: Nachdem sie es gesungen haben, [und] während der Chor es wiederholt, verneigen sie sich wiederum. Dies tun sie auch am Ende der einzelnen Verse des Palms Venite [Kommt; P. 94], den sie singen. Wenn sie stehend singen Gloria [Ehre], verneigt sich der Chor einander zugewandt, und darauf steht er in den Stallen bis zum Ende des Hymnus. Die Invitatoren jedoch kehren, nachdem sie den ersten Teil des Invitatoriums wiederholt [und] sich erneut verneigt haben, an ihren Platz zurück.
3. Dann stimmt der Kantor den Hymnus im Chor des Invitatoriums an, und die anderen die Antiphonen und Psalmen nach der Ordnung, wie sie in Buch I, Kap. 10 beschrieben ist. Wenn sie den ersten Vers des ersten Psalms gesungen haben, setzen sie sich zusammen bis zum Metrum [nach dem Halbvers] des letzten Verses vor dem Gloria Patri, so dass, da sie aufgerichtet sind, sie beim zweiten Psalm stehen bis zum Ende des ersten Verses des dritten Psalms, nach dessen Beendigung sie sich wiederum setzen, und so daraufhin abwechselnd sitzen und stehen oder aber zu allen Psalmen einer jeden Nokturn stehen. In der dritten Nokturn stehen sie zu den Cantica.
4. Nach dem Ende der letzten Antiphon der ersten, zweiten und dritten Nokturn wenden sich die Brüder dem Altar zu, bis sie auf den Versikel geantwortet haben und die erste Benediktion gegeben wurde. Sobald aber der Obere den Leser gesegnet und der Konvent Amen gesprochen, sollen sich alle bis zum Gloria Patri nach dem Vers des vierten Responsoriums setzen; oder aber, wenn kein Gloria gesprochen wird, bis zur Wiederholung des Anfangsverses ebendieses vierten Responsoriums. Dann nämlich sollen sie stehen, bis man sich, nach der obigen Ordnung, wiederum setzen soll. Zur Lesung des Evangeliums hingegen stehen sie außerhalb der Stalle zum lesenden Diakon gewendet, bis er gesagt hat Et reliqua [Und das Übrige], und dann setzen sie sich erneut, wie in den anderen Nokturnen.
5. Nachdem das zwölfte Responsorium gesungen wurde, stimmt der Obere des Chores Te Deum laudamus [ Dich, Gott, loben wir] an; und wenn der Kantor des rechten Chores angefügt hat Te Dominum [Dich, den Herrn], fährt jener Chor fort Confitemur [… preisen wir]; die anderen Verse werden abwechselnd gesungen, und die Brüder verneigen sich Chorseite gegen Chorseite, wenn sie singen Sanctus, sie richten sich [hingegen] auf bei Pleni sunt [Voll sind]. Ganz ähnlich treten sie aus den Stallen heraus, wenn sie beginnen mit Te ergo quaesumus [Dich aber bitten wir], [und] sie verneigen sich ehrfürchtig zu diesen Worten des Quos pretioso, etc. [Die du mit dem kostbaren {Blut}].
6. Wenn sie das Lied beenden, wenden sie sich dem Altar außerhalb der Stalle zu; der Obere jedoch begibt sich geradewegs zum Analogium, auf dem die Lesungen gelesen werden, und er singt das Evangelium. Wenn er singt Sequentia oder Initium, etc. [Aus dem oder Beginn des], bezeichnet er sich von der Stirn zur Brust und von der linken Schulter zur rechten [mit dem Kreuz], wie in Buch I, Kap. 9 [gesagt], was auch die Brüder tun, wenn sie antworten Gloria tibi Domine [Ehre sei Dir, o Herr]. Wenn dies gesagt wurde, wenden sie sich dem Lesenden zu.
7. Sobald Te decet laus [Dir gebührt Lobpreis] vom Oberen angestimmt wurde, verneigen sie sich gegeneinander bis zum in saecula [… in Ewigkeit], und dann halten sie sich über den Miserikordien [verneigt] bis zum Ende der Collecta. Wenn aber ein hohes Sermo-Fest oder eines der Seligen [Jungfrau] gefeiert wird, verneigen sie sich zur Collecta außerhalb der Stalle. Wenn sie gesungen wurde, spendet der Abt feierlich den Segen, wie weiter unten in Buch 8 von den Riten der Äbte [gesagt wird].

Von den Laudes

8. Nach der Collecta oder dem Segen des Abtes richten sich alle auf und bezeichnen sich außerhalb der Stalle zum Altar gewendet [mit dem Kreuz], wie oben [gesagt], und verneigen sich tief. Sobald ein jede aufrecht steht, singt der Hebdmadarpriester Deus in adjutorium [O Gott, komm mir zu Hilfe], und der Chor antwortet stehend Domine ad adjuvandum [Herr, eile mir zu helfen], und er verneigt sich zum [jeweils] anderen Chor, wenn er singt Gloria Patri. Beim Sicut erat stehen sie aufrecht in ihren Stallen, wenn sie [dann], vom Subinvitator angestimmt, abwechselnd den Psalm Deus misereatur [Gott erbarme sich; Ps. 66] singen. Wenn er gebetet wurde, stimmt der Invitator die Antiphon an und der Subinvitator den Psalm, und so setzen sich alle abwechselnd, das heißt zum 1., 3. und 5. Psalm, und sie stehen zum 2. und 4.
9. Sobald sie die Antiphon gesungen haben, wenden sie sich zum Altar, während der Priester außerhalb der Stalle das Kapitel singt, und sich am Schluss verneigt; und doch verneigt sich [auch] der Invitator gleicherweise bevor [der Priester] jenes beginnt, und wieder nach dem Vers. Nach der Wiederholung des Responsoriums aber wenden sie sich wieder einander zu und singen den Hymnus, den der Kantor in jenem Chor anstimmt. Zum Versikel wenden sie sich dem Altar zu, und daraufhin wenden sie sich einander zu, wenn der Abt oder, in seiner Abwesenheit, der Kantor die Antiphon vor dem Canticum Benedictus anstimmt.
10. Wenn das Canticum beendet wurde, singen sie, sofern die Antiphon von der Seligen [Jungfrau] oder von Weihnachten ist, oder wenn ein hohes Sermo-Fest gefeiert wird, dieselbe außerhalb der Stalle stehend; und während der Antiphon Mirabile mysterium [O Wunderbares Geheimnis; Laudes, Bened., Beschneidung des Herrn], wenn sie singen Deus homo factus est [Gott ist Mensch geworden], beugen sie die Knie, den Rest aber singen sie stehend. Die übrigen Antiphonen singen sie in der Stalle.
11. Das Kyrie eleyson beginnt der Kantor allein im Chor des Invitatoriums, und der Konvent, der sich dann über den Miserikodien [verneigt] hält, fährt fort mit Christe eleyson, und er hält etwas inne, bevor er anfügt Kyrie eleyson. Darauf singt der Obere das Pater noster, dem alle zuhören bis zum Et ne nos [Und führe uns nicht] einschließlich: Darauf antwortet der Chor Sed libera [Sondern erlöse uns], ohne Amen.
12. Darauf singt der zum Altar gewendet stehende Hebdomadarpriester das Dominus vobiscum, Oremus und die Collecta; zu ihr verneigt sich der Konvent, falls sie von der Seligen [Jungfrau], von Weihnachten oder von einem hohen Sermo-Fest ist, außerhalb der Stalle. Zu den anderen verbleibt er über die Miserikordien [verneigt] bis zu den Kommemorationen, falls sie zu halten sind.
13. Die Kommemorationen von der Seligen [Jungfrau] und ähnliche feierliche, die an ihren Orten notiert sind, werden von allen außerhalb der Stalle stehend gesungen, zum Altar gewendet, bis zur Collecta, die sie einander zugewandt über den Knien verneigt hören. Die anderen [Kommemorationen] werden gleicherweise zum Altar gewendet gesungen, doch in der Stalle, und zur Collecta sind sie über den Miserikordien [verneigt]. Der Kantor stimmt die einzelnen Antiphonen dieser [Kommemorationen] an in der gleichen Körperhaltung, wie bei den übrigen. Der Priester jedoch, der die Versikel in einem ein wenig tieferen Ton singt und die Collectae in einem höheren, steht immer dem Altar zugewandt vor seiner Stalle, bis er das letzte Dominus vobiscum gesungen hat.
14. Wenn der Invitator das Benedicamus Domino anstimmt, richten sich alle in den Stallen auf, wenden sich zum Altar, und nachdem sie das Deo gratias gesungen haben, halten sie sich wie vorher [über den Miserikordien], während der Priester das Divinum auxilium [Die göttliche Hilfe] spricht, und der Obere das Fidelium [Die Seelen der Gläubigen]. Nach dem Amen sprechen alle gemeinsam die Antiphon Spiritus, etc. und der Priester den Vers und die Collecta verneigt wie der Chor. Wenn danach still von den einzelnen die Oration Sacrosanctae rezitiert wurde, verneigen sie sich, sobald sie sich auf ein Zeichen des Oberen hin aufgerichtet haben, vor dem Altar und gehen hinaus, wie in Buch I, Kap. 16 [gesagt].
15. Am Sonntag jedoch stehen alle nach dem Vers Fidelium zum Altar gewandt, bis der Priester außerhalb der Stalle die Versikel und die Collectae über die Wochendiener der Küche gesprochen hat. Und ähnlich [wird es gehalten], wenn in dieser Hore oder in einer anderen der Segen über einen Abreisenden oder Zurückgekehrten gegeben wird. Wenn das geschehen ist, wird die Antiphon Spiritus, etc. gesprochen, wie oben [gesagt].

Sonntag, 14. April 2013

Rituale cisterciense (1892): 3. Buch, 1. Kapitel: Vom Hebdomadar des Invitatoriums [d.i. der "Invitator]

1. Kapitel: Vom Hebdomadar des Invitatoriums

[1.] Im vorherigen Buch war gelegentlich der Messfeiern die Rede von den Altardienern der Woche; gleicherweise soll hier nun vom Hebdomadar des Invitatoriums gesprochen werden, denn nach dem Kantor (um den es [u.a.] in Buch 7 geht) tritt er oft in den einzelnen Partien des Offiziums hervor.
2. Wer also am Samstag auf der Tafel („Tabula“) für die Woche des Invitatoriums aufgeschrieben wurde, soll auf der Chor[seite] stehen, auf der nicht der Hebdomadar-Priester steht[.] Und täglich soll er in seiner Woche, wenn das Invitatorium gesungen wird, dieses mit dem Psalm Venite exultemus [Kommt, lasst uns jubeln, Ps. 94] singen: an festfreien Tagen alleine vor seiner Stalle, an Tagen mit zwölf Lektionen an der Presbyteriumsstufe zusammen mit dem Hebdomadar des Invitatoriums der Vorwoche, in der Art, wie sie weiter unten beschrieben wird.
3. Er singe den Vers in allen Horen, die Kurzlesung in den Nokturnen der Seligen Maria oder in den kanonischen [Nokturnen], und in den Laudes und in der Vesper die Responsorien, sowie auch das Benedicamus Domino in der Kirche. In der zweiten Nokturn stimme er das Alleluia an, beim Canticum und in den Tageshoren die Antiphon, und in der Vesper die erste [Antiphon]. Gleicherweise beginne er beim Totenoffizium die erste Antiphon, er singe die Versikel, die Lektionen und den Vers der Responsorien, zum Benedictus und Magnificat stimme er die Antiphon an. Dann lese er im Kapitel das Kalendarium, das heißt: das Martyrologium, die Regel, die „Definitionen“ des Ordens und die Tafel, wenn sie vorzulesen ist.
4. Falls er abwesend sein sollte, übernehme dies alles für ihn derjenige, der oberhalb neben ihm steht; wenn er keinen über sich hat, mache es der Jüngere. Doch wenn vielleicht der Ältere über ihm das Kapitel oder anderes Ähnliches für den Hebdomadar der Messe singen muss, und das zweifellos, weil kein Priester auf der anderen Chorseite steht, gebe dieser jemand anderem ein Zeichen, damit dieser die Responsorien und Verse singe.
5. Wenn der Invitator jedoch die Antiphon angestimmt hat, intoniere immer der Jüngere unter ihm oder, wenn jener der Jüngste ist, ein Älterer die Psalmen und die Cantica. Im Sommer singe er nach der Kurzlesung in den Nokturnen das Responsorium; er beginne das Domine, labia [Herr, öffne meine Lippen], Deus misereatur [Gott erbarme sich, Ps 66], Cum invocarem [Wenn ich rufe, Ps. 4] bis zum Metrum und alle Hymnen an festfreien Tagen, an Festen mit 12 Lektionen aber stimme er [die Hymnen] zur Sext und Non an. Ähnlicherweise stimme er im kleinen Offizium der Seligen Maria die einzelnen Hymnen und den ersten Psalm jeder Hore an, und beim Totenoffizium den ersten Psalm, auch wenn er ohne Antiphon gesungen wird.

Montag, 8. April 2013

Rituale cisterciense (1892): 3. Buch, 24. Kapitel: Von der Osteroktav und der Osterzeit

24. Kapitel: Von der Osteroktav und der Osterzeit

[1.] Am heiligen Ostertag geht der Kantor nach der Matutinalmesse, während alle barhäuptig im Kapitel stehen, zum Analogium, bevor der Invitator die Kalenden verkündet, [und] sage im Lektionston:

An diesem Tag, den der Herr gemacht hat, ﻍ [feiern wir] das Hochfest der Hochfeste und unser Osterfest: * Die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach. †

Danach verneige er sich und kehre an seinen Platz zurück; alle setzen sich, verbeugen sich voreinander, wie sonst auch, und der Leser beginne mit der Lesung des Kalendariums.
2. An den zwei Tagen, die auf den Ostertag folgen, sind wir frei für die Lesung, da wir sie als Feiertage halten, wie den Festtag eines Apostels. Die Invitatorien werden jedoch vom Hebdomadar allein vor der Stalle gesungen, wie auch die Kurzlesung.
3. Während der Oktav wird die Messe feierlich gehalten mit zwei Altardienern, Diakon und Subdiakon, und Weihrauch wird verwendet zur Opferung. Nichts wird von irgendeinem Heiligen genommen, wenn nicht in der Diözese etwas [anderes] befolgt wird, auch nicht die Kommemoration eines Festes mit drei Lesungen an allen drei Ostertagen. An den übrigen Tagen aber wird die Kommemoration eines solchen Tages in der Vesper, den Laudes und der privaten Messe gehalten, und die Messe jenes [Festes] wird privatim ohne Kommemoration der Oktav gesungen, mit der zweiten Collecta Ecclesiae [Der Kirche…], der Präfation, dem Communicantes und dem Hanc igitur ebendieser Oktav.
4. Die Litaniae majores [Bitttage], wenn sie denn auf den Ostertag fallen, werden auf den Dienstag oder einen anderen Tag verlegt, wie es in der Diözese Brauch ist, und in der folgenden Messe der Bitttage ohne Gloria oder Credo wird die violette Farbe verwendet, die zweite Collecta ist Concede nos, etc. [Gewähre uns], die dritte Ecclesiae. Die Osterpräfation wird im einfachen Ton gesungen, [wobei] es erlaubt ist und in ihr gesungen werden soll: In hac potissimum die [An diesem hochheiligen Tag] und das Communicantes, sowie Hanc igitur der Oktav. Am Schluss wird das Benedicamus [Singet Lob und Preis] ohne Alleluia gesungen. Doch in den Messen von der Oktav werden die Bitttage mit keinem Wort erwähnt.
5. Diese Oktav schließt am Ostersamstag „in Albis“ mit der Non, und darauf beginnt die Osterzeit, die in ähnlicher Weise am Samstag der Pfingstoktav mit der Non schließt. Man darf sich aber während dieser Zeit nicht an den Formen niederwerfen und stehend beten wir den Englischen Gruß zum Schlag der Glocke: Dennoch beugen wir die Knie, wie zu den anderen Zeiten, zum Vers Ave Maria im Offizium und in der Messe, zum Salve Sancta Parens [Sei gegrüßt, heilige Gottesgebärerin], zum Ave Maris stella, etc. [Meerstern, sie gegrüßet]. Ebenso fallen wir dem Herkommen nach in der Kirche nieder zu den sieben Psalmen nach dem Begräbnis, und zu ähnlichen Gelegenheiten, wo es angegeben wird.
6. An den Litaniae majores und minores [Bitttagen] findet die Prozession statt, wie in Buch I, Kap. 17 [gesagt], doch wenn an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt ein Fest Duarum Missarum, mit zwei Messen, gefeiert wird, werden Prozession und Messe von den Bitttagen nach der Prim ohne Kommemoration des Festes gefeiert. Wenn jedoch nur ein Fest mit 12 Lektionen und Messe gefeiert wird, werde die Prozession nach der Terz gehalten, und die Messe der Bitttage wird privatim gefeiert, während die Messe vom Fest im Chor gesungen wird ohne Kommemoration der Bitttage; es ist erlaubt, dass in privaten Messen die zweite Collecta von den Bitttagen sein soll. In einer größeren Gemeinde werden zwei Messen gesungen, eine von den Bitttagen nach der Prozession am Ende des Kapitels, wie am Tage des hl. Markus, die andere vom Heiligen nach der Terz, unter Vorausschickung der Antiphon Sub tuum [Unter deinem Schutz…]. Von einem Fest mit drei Lektionen am Montag der Bitttage und am Mittwoch werde nur die Kommemoration im Offizium gehalten, und seine Messe werde privatim gefeiert, und ähnlich werde es gehalten bei einem Heiligen mit bloßer Kommemoration und Messe. Doch am Dienstag ist die Messe nach der Prozession von einem Heiligen mit drei Lektionen mit der Kommemoration der Bitttage: nicht aber eines Festes mit bloßer Kommemoration, dessen Messe privatim mit Gloria gefeiert wird, und mit den Collectae von der Seligen [Junfrau] und Ecclesiae [von Ostern]; das Hochamt jedoch wird von den Bitttagen ohne Kommemoration des Heiligen gefeiert.
7. Am Vigiltag von [Christi] Himmelfahrt wird zur Vesper die Osterkerze angezündet und sie brenne ununterbrochen bis zum Schluss des Evangeliums der feierlichen Messe: Wenn dieses gesungen wurde, wird sie vom Diakon ausgelöscht, bevor eren Zelebranten inzensiert, und vom Sakristan entfernt, während der Diakon den Priester beweihräuchert.
8. Am Vigiltag von Pfingsten können Priester, wenn sie es wünschen, Messen feiern, doch nur die von diesem Vigiltag, wie sie im Missale angegeben ist. Die Horen werden im unteren Chor psalliert, wie in der Quadragesima: Die Hymnen jedoch werden im Ton eines Festes mit drei Lektionen gesungen. Nach der Non wird das Offizium [der Messe] begonnen und so vollzogen, wie in der Ostervigil; ausgenommen bleibt, dass weder das Feuer, noch eine Kerze gesegnet wird. Doch wenn, nach der Non, die Brüder in den Chor der Messe hinaufgehen, zieht der Zelebrant, über der Albe mit Manipel, Stola und Kasel von violetter Farbe bekleidet, und dem der Subdiakon nur mit dem Manipel, und der Diakon mit Manipel und Stola vorausgehen, zum Altar, [und] vollzieht n der Stufe eine Venia wie gewöhnlich. Wenn er daraufhin den Altar geküsst hat, geht er auf die Epistelseite, um die Prophetie zu lesen; diese beginnt dann der Älteste des Chores an der Presbyteriumsstufe zu lesen, und ebenso [wird] von den anderen der Reihe nach [gelesen]. Den Collectae wird kein Flectamus genua vorausgeschickt; die Lichter werden erst zur Messe angezündet; ebenso werden keine Kerzen zum Evangelium getragen, sondern es wird nur Inzens gebraucht; die Altardiener gebrauchen bei der Messe rote Dalmatiken. Nach der Epistel wird das Alleluia vom Kantor angestimmt, doch nicht wiederholt; der Offertoriumsgesang und das Agnus Die werden gesungen: Ebenso [ist] die Vesper nach der Stärkung zur gewohnten Stunde.
9. Am Festtag und während der Oktav beugen wir die Knie zum Altar hin zum ersten Vers des Terz-Hymnus, die übrigen [Verse] jedoch singen wir stehend einander zugewandt extra Stalla. Die Oktav wird mit der gleichen Festlichkeit gefeiert wie die Osteroktav; einzig ausgenommen ist das Fasten der Quatemberzeit, das in diese [Woche] fällt; sie schließt am Samstag zur Non; und bezüglich der Heiligen[feste], die in sie fallen, wird es in gleicher Weise gehandhabt, wie wir es für die Osterwoche gesagt haben.